Die Digitalisierung hat das Potential, den Gartenbau nachhaltiger zu gestalten, da die Kombination digitaler Technologien vielfältige Verbesserungen bei der Produktion und Logistik von Obst, Gemüse und Zierpflanzen ermöglicht.
Im Laufe der Zeit haben sich die Techniken im Gartenbau weiterentwickelt. Mit dem Beginn der Industrialisierung und der Einführung von Traktoren und Maschinen förderten die Entwicklungen die Effizienz und verringerten den manuellen Arbeitsaufwand. Der Gartenbau profitierte von einer höheren Produktivität.
Seit den 1950er Jahre, der sogenannte Grünen Revolution, erzielten Gärtner und Landwirte durch die Entwicklung neuer Anbau- und Pflanzenschutzverfahren, durch Kunstdüngern und einer gesteigerten Saatgutqualität höhere Erträge.
Auch die Einführung von Computer und Elektronik, die zu einer teilautomatisierten Produktionstechnik, zu Lenksystemen und einem verbesserten Datenmanagement führten, ermöglichte dem Gartenbau eine Erhöhung der Erträge. Seit den 1990er Jahren ebneten diese Technologien den Weg zum Präzisionsgartenbau.
Seit dem Jahr 2010 sind im Gartenbau zunehmend digitale Technologien wie Farm-Management-Systeme, Echtzeit-Datenanalysen, Netzwerke und Sensorapplikationen zu finden. Bei der Digitalisierung steht aus gartenbaulicher Sicht insbesondere die Ressourcenoptimierung im Vordergrund.
Insgesamt profitieren von den neuen Technologien aber nicht nur die Produzenten, sondern auch die Verbraucher und andere Akteure der beteiligten Lieferketten.
Die Digitalisierung ermöglicht den Gärtnern beispielsweise eine automatische Überwachung (Monitoring) der Pflanzen auf dem Feld und im Gewächshaus. Dafür senden CPS (Drohnen, Sensoren, Roboter) tagesaktuelle Werte zum Pflanzenwachstum, zu Niederschlags- und Beregnungsmengen, zur Sonneneinstrahlung und zum Schädlings- und Krankheitsbefall an die Betriebe. Diese können schnell und angepasst auf die Situation reagieren. CPS können neben der Pflanzenpflege auch den Anbau (z.B. Aussaat, Vermehrung, Pflanzung) und die Ernte der Kulturen erleichtern. Big Data und IoT helfen die Systeme zu vernetzen, Datenmengen zu verarbeiten und Daten auszutauschen.
Die Integration der Supply Chain erhöht für den Verbraucher die Transparenz der Lieferketten und optimiert für die Gärtnereien die internen Betriebsabläufe (Logistik).
Cloud-Technologien und HM-Konzepte bilden in der Digitalisierung die Grundlage für eine anwenderfreundliche und flexible Steuerung, z.B. über Apps und Schnittstellen.
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